Seelen

SF-Roman aus der Perspektive einer Außerirdischen, die ein Leben im Körper einer jungen Frau führt. Neben der Arbeit an ihrer vielverkauften Vampirromanze, dessen vierter Teil im August auf Englisch erschienen ist, hatte die amerikanische Autorin S. Meyer ganz offensichtlich genügend Zeit für einen ähnlich dickleibigen Roman zu einem ganz anderen Thema. Seelen ist ein SF-Roman, der von der Invasion der Erde durch intelligente Wesen erzählt, die nur mit Hilfe von Wirtskörpern (der englische Titel Host ist treffender als der deutsche) überleben können, die sie vollständig ihren Bedürfnissen unterwerfen. Als allerdings die Wanderin den Körper einer jungen Frau namens Melanie übernimmt, trifft sie auf den ungewöhnlichen Widerstand einer starken und mutigen Persönlichkeit, die sich nicht so einfach verdrängen lässt. Statt sich die für diese Fälle vorgesehene Hilfe zu suchen, lässt sich die neugierige Invasorin auf eine Auseinandersetzung ein, in deren Verlauf sie die menschliche Rasse nicht mehr nur als gewaltbereite Spezies kennenlernt, sondern auch deren Fähigkeit zu Liebe, Treue und Aufopferungsbereitschaft erfährt. Nach einigen Wochen des Kontakts mit einer geheimen Widerstandstruppe fasst sie schließlich einen folgenschweren Entschluss. - (Vor allem weibliche) Fans der Autorin werden sich von dem mehr als 850 Seiten dieses Schmökers mit Sicherheit nicht abschrecken lassen. Sie werden dafür aber auch mit einer kurzweiligen, routiniert geschriebenen Geschichte unterhalten, die ihre Faszination aus einer durchaus interessanten Idee bezieht und in der (natürlich) auch das Thema Liebe nicht zu kurz kommt. Breit einsetzbare Unterhaltung für jugendliche und erwachsene Leser/innen. (Übers.: Katharina Diestelmeier)