Der Baum des Lebens

Das Leben und Werk von Charles Darwin aus der Sicht eines großen Illustrators. (JN) Die Erinnerung, die Lebensgeschichte und die Kindheit bilden die Brennpunkte von Peter Sís künstlerischem Interesse. Die Bilderbücher führen zurück in das Prag seiner Kindheit ( Die drei goldenen Schlüssel ), in die Zeit des Galilei ( Der Sternenbote ) in ein phantastisches Tibet ( Tibet ) oder zu einem sagenumwobenen Arktisreisenden ( Die unglaubliche Geschichte des Jan Welzl ). Auch im neuesten Buch, Der Baum des Lebens , in dem Sís die Lebens- und Forschungsgeschichte des Charles Darwin nachzeichnet, geht es wesentlich um die Motive Aufbruch und Heimkehr. Die Technik, zahlreiche Bildelemente in wechselnden komponierten Tafeln miteinander in Beziehung zu setzen und mit kurzen Textbausteinen zu begleiten, ist diesmal noch ausgefeilter und konsequenter. Dadurch wird neben einer dichten Atmosphäre sehr viel Information vermittelt, und die BetrachterInnen und LeserInnen sind aufgefordert, die Elemente zu einer Lebensgeschichte zusammen zu setzen, was einer gewissen Konzentration bedarf. Jede Welt und jede Periode bekommt ihr eigenes Bildmuster und ihren eigenen Farbton und neben dem Historischen und Naturwissenschaftlichen bekommt auch das Phantastische wieder seinen Platz. - Ein wunderschönes Buch, das vor allem erwachsene BilderbuchliebhaberInnen ansprechen wird. *bn* Reinhard Ehgartner http://www.rezensionen.atQuelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Klaus Gasperi; Faszinierendes Porträt des Naturforschers Charles Darwin. Dank der suggestiven Kraft der Illustrationen wird die Welt des Entdeckers lebendig und nachvollziehbar (ab 10) "Es ist, als würde man einen Mord gestehen." - Nur stockend bahnt sich im noch unbekannten Naturforscher Charles Darwin eine Erkenntnis ihren Weg ans Licht der Welt, die mit der Gewalt eines Vulkanausbruchs die damalige Ordnung auf den Kopf stellen sollte: dass die einzelnen Arten von Lebewesen nicht unveränderlich seien, sondern dass sie sich erst im Laufe der Erdgeschichte verzweigt und sich somit aus gemeinsamen Grundlagen durch verschiedene Anpassungsprozesse entwickelt hätten! Das Fazit: Die Abstammung des Menschen vom Affen. Was für seine Gegner den Gipfel der Blasphemie darstellte, erweckte im Entdecker Darwin selbst geradezu andächtig-religiöse Gefühle: "es ist wirklich etwas Erhabenes, dass aus so schlichtem Anfang eine unendliche Zahl der wunderbarsten Formen entstand und noch entsteht." Peter Sís Bilderbuchkunst zu loben, scheint müßig. Doch es ist der außergewöhnlich suggestiven Kraft seiner Bilder zu danken, dass Darwins Forschen und Erstaunen in diesem Buch so konkret greifbar und gegenwärtig werden. Mit großer Detailfreudigkeit porträtiert Sís Darwin vom Käfer suchenden Jungen bis hin zum alternden, vereinsamenden Forscher. Die kluge Textzusammenstellung und die zahlreichen Illustrationen eröffnen dabei ein gewaltiges Panorama, das nicht nur eine Vielfalt an Tierarten und Reisestationen, sondern auch die gesellschaftlichen Vorgänge (wie die Vernichtung der Indios) und persönliche Widrigkeiten (etwa das Verspeisen von Landleguanen) in den Blick treten lässt. Akribisch gefertigte Vignetten machen das Buch zu einer Schatzkiste naturkundlicher Aufzeichnungen und lassen deutlich werden, warum der junge Darwin als Lehrmeisterin die Natur der Schule vorzog. Wo sich in Darwins Denken die Verwandtschaft des ganzen Kosmos im kleinen Modell vom Bäumchen der Arten fokussiert, vermag es Sís, den umgekehrten Weg zu weisen: mit diesem dünnen Buch Ausblicke auf den Baum des Lebens zu geben. Lediglich die zuweilen etwas umständliche Sprache sowie das Fehlen eines Glossars oder einer Zeittafel stiften Desorientierung, die in Darwins methodischem Arbeiten vermutlich keinen Platz gehabt hätte. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Reinhard Ehgartner; Das Leben und Werk von Charles Darwin aus der Sicht eines großen Illustrators. (JN) Die Erinnerung, die Lebensgeschichte und die Kindheit bilden die Brennpunkte von Peter Sís' künstlerischem Interesse. Die Bilderbücher führen zurück in das Prag seiner Kindheit ("Die drei goldenen Schlüssel"), in die Zeit des Galilei ("Der Sternenbote") in ein phantastisches Tibet ("Tibet") oder zu einem sagenumwobenen Arktisreisenden ("Die unglaubliche Geschichte des Jan Welzl"). Auch im neuesten Buch, "Der Baum des Lebens", in dem Sís die Lebens- und Forschungsgeschichte des Charles Darwin nachzeichnet, geht es wesentlich um die Motive Aufbruch und Heimkehr. Die Technik, zahlreiche Bildelemente in wechselnden komponierten Tafeln miteinander in Beziehung zu setzen und mit kurzen Textbausteinen zu begleiten, ist diesmal noch ausgefeilter und konsequenter. Dadurch wird neben einer dichten Atmosphäre sehr viel Information vermittelt, und die BetrachterInnen und LeserInnen sind aufgefordert, die Elemente zu einer Lebensgeschichte zusammen zu setzen, was einer gewissen Konzentration bedarf. Jede Welt und jede Periode bekommt ihr eigenes Bildmuster und ihren eigenen Farbton und neben dem Historischen und Naturwissenschaftlichen bekommt auch das Phantastische wieder seinen Platz. - Ein wunderschönes Buch, das vor allem erwachsene BilderbuchliebhaberInnen ansprechen wird. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Autor: - www.stube.at; Auf pergamentartigem Hintergrund werden akribisch und im Stil wissenschaftlicher Illustrationen des 19. Jahrhunderts Lebensräume ausgestaltet. In kleinen Einheiten, die sich um größere ordnen, werden Leben und Werk von Charles Darwin fokussiert. Das Buch bietet tatsächlich die Möglichkeit in ihm zu lustwandeln wie in barocken Gärten. Nischen, Winkel und Ecken erschließen sich nicht vordergründig, es braucht Zeit für eine genaue Betrachtung. Peter Sís hat sehr genau recherchiert und Darwins penible Notizen nicht einfach nur visualisiert. Vielmehr wurde er durch den Gedanken gelenkt die Ideengeschichte Darwins neu zu vermessen.