Das Mädchen mit den gläsernen Füssen

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Angelika Leitner, 18 Jahre; Eine Insel voll merkwürdiger Erscheinungen, Liebe und unsichtbaren Mauern. (ab 14) (JE) Schon am Beginn der Geschichte wird die Insel St. Hauda's Land als ungewöhnlich und gruselig beschrieben. Bald erfährt man von einem Wesen, das sämtliche Dinge und Lebewesen mit einem Blick ganz weiß werden lässt, von kleinen Rindern mit Flügeln und natürlich von Ida, die sich langsam in Glas verwandelt. Das Mädchen lebt erst seit kurzem auf der Insel, da sie einen Mann sucht im Glauben, er habe ein Heilmittel für sie. Stattdessen trifft sie Midas, einen Jungen, der auf Grund seiner Kindheit kaum Menschen an sich heranlässt. Doch Ida bringt die Mauern, die er um sich errichtet hat, zum Bröckeln. Er erfährt von ihrer Krankheit, beschließt, ihr zu helfen, und sieht sich dadurch mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Ida und Midas verlieben sich ineinander und fast scheint es, als gäbe es Hoffnung für sie, doch das Happy-End bleibt aus. Was sich im Klappentext wie eine Fantasy-Liebesgeschichte liest, stellt sich eher als Fantasy-Tragödie heraus. Das leicht Depressive in Midas Charakter wird zwar durch Idas fröhliches Wesen etwas gemindert, doch man ist trotzdem froh, als er am Ende des Buches endlich seine Mauern durchbricht und Stärke zeigt. Umso schlimmer erscheint dann das tragische Ende. Dennoch - oder gerade deswegen - ist dies hier kein Buch zum schnellen Durchlesen. Ali Shaw versteht es, die LeserInnen mit faszinierend-merkwürdigen Beschreibungen und erklärenden Flashbacks zu fesseln. Empfehlenswert für Mädchen ab 14 und Erwachsene.