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ZOE


Titel
ZOE - Zoë
Personen
Hauptautorität
Carmichael, Clay
Verfasser/-in
Ressource
Buch
Umfang
255
Schlagwörter
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2009
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Carl Hanser
-
Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Susan Kreller; Vielleicht würden sie sich blendend verstehen: die elfjährige Clara aus Alison McGhees Roman "Winterschwester" und die wenig ältere Zoë aus Clay Carmichaels Jugendbuch. Denn beide Mädchen tragen löchrige Herzen, fühlen sich unverstanden und müssen mit dem steten Gefühl zurechtkommen, dass etwas Essentielles ganz entschieden nicht mehr da ist. So weiß McGhees hinreißend altkluge Protagonistin, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, die aber bei der Geburt - während einer Autopanne im Schneesturm - gestorben ist. Deshalb hasst Clara den Winter, und weil sie dummerweise auch noch selbst so heißt, Clara Winter, achtet sie peinlich genau darauf, dass ihr Nachname kleingeschrieben ausgesprochen wird: winter. Nur nicht so viel Aufhebens um diese entsetzlichste aller Jahreszeiten machen! Weil sich die Mutter weigert, auf Claras Zwillingsschmerz einzugehen, erdenkt und erfühlt das Mädchen Geschichten über sich, die Schwester und überhaupt alle anderen Menschen, die ihr begegnen. Zudem schreibt sie Zusammenfassungen über Bücher, die es gar nicht gibt. Erst als sie im Zuge eines Schulprojekts den alten polnischen Emigranten Georg kennenlernt, denkt und erfindet sie nicht mehr ins Leere: Georg, der in einem Wohnwagen lebt und nicht viel spricht, interessiert sich für das seelenwunde Mädchen und dessen verwegene Geschichten, die teilweise auch sein eigenes Leben betreffen und zu Fiktion werden lassen. Alison McGhee zeichnet diese Freundschaft mit weichem, liebevollem Strich, und sie schenkt ihrer Heldin Clara die Rettung so achtsam und gemächlich dass man sie, als Leser(in) und als Clara, erst spät bemerkt, dann nämlich, als der Retter schon gar nicht mehr anwesend ist. Bemerkenswert ist hier, wie wunderbar die Übersetzerin Birgitt Kollmann die poetische, geradlinige Altklugheit der ProtagonistInnen einzufangen und zu transportieren vermag, und nicht minder hervorzuheben ist, dass Kollmann auch den speziellen Duktus in Clay Carmichaels "Zoë", der von verletzlicher Schnoddrigkeit und Lakonik sowie einem augenzwinkernden Perspektivwechsel geprägt ist, mit Bravour am Leben erhält. Genau wie Clara muss Zoë einen Verlust verkraften. Doch gleichwohl Zoës Mutter gerade an einer Überdosis Tabletten gestorben ist, ist es kein Mensch, um den Zoë weint. Sie trauert um ihre Kindheit, die von der drogensüchtigen, überforderten Mutter, deren wechselnden Liebhabern und dem fehlenden Vater bestimmt war. Nun lebt sie bei ihrem Onkel Henry, dem liebenswert mürrischen Bruder des nie gekannten Vaters, saugt seine raue Sanftheit auf, denkt sich Geschichten aus und findet ihre nie gehabte Unschuld wieder. In ihrem neuen Leben lernt Zoë Menschen kennen, die ihr herzlich zugetan sind, etwa den alten Fred, der Henry im Haushalt hilft, dessen fromme und zugleich fröhlich gotteslästernde Frau und natürlich Henry selbst, der Bildhauer ist und Zoë zum ersten Mal ein Zuhause gibt. Es ist eine wilde, schöne Harmonie, in der Zoë lebt, eine Harmonie, die sogar noch wilder wird, als Zoë im angrenzenden Wald einen verwahrlosten Jungen und dessen weißes Reh trifft. Während das literarische Personal in McGhees "Winterschwester" überschaubar ist, hätte es Carmichaels Roman gut getan, wenn darin ein paar Figuren und dazugehörige Geschichten weniger vorgekommen wären. Dessen ungeachtet ist "Zoë" aber ein hervorragender, mit poetischem Nachdruck erzählter Roman über die Ausweghaftigkeit des Lebens, genau wie Alison McGhees etwas langsameres, aber ebenso feinsinniges und zart humoristisches Jugendbuch. Und vielleicht, eventuell, würden sich Clara und Zoë ja wirklich verstehen. Denn sie teilen das Wissen darum, dass man gerettet werden kann und dass es dafür nicht viel mehr braucht als ein Herzvoll Menschen und ein paar Geschichten, die wahr sein könnten. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Cornelia Gstöttinger; Die ungestüme verwaiste Zoë liebt den Duft der Freiheit - doch manchmal tut es gut, Nähe zuzulassen. (ab 12) (JE) "Wild things" lautet der Titel des 2009 erschienenen Originals - und so ein wildes, eigensinniges Ding ist Zoë, die elfjährige Protagonistin, die früh gelernt hat, allein klarzukommen. Auf die Erwachsenen in ihrem Leben, die psychisch kranke, drogensüchtige Mutter und deren rasch wechselnde Freunde, war ohnehin kein Verlass. Und nun, nach dem Tod der Mutter, soll sie bei Onkel Henry, einem wortkargen, mürrischen Künstler und Eigenbrötler, wohnen. Schneller als ihr lieb ist, merkt Zoë, dass sie ihrem unkonventionellen Onkel gar nicht so unähnlich ist und er doch nicht zu der Spezies der "nutzlosen Erwachsenen" gehört. Mit offenem, neugierigem Blick streift das ungestüme Mädchen durch die neue Umgebung und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Leben zu führen wie die streunende Wildkatze, die sie zu zähmen versucht: wild, frei, unbestimmt und glücklich. Immer wieder zieht es Zoë in den nahe gelegenen Wald, in dem sie eine verlassene Hütte mit wunderschön geschnitzten Holzfiguren entdeckt. Erst viel später wird sie auf den geheimnisvollen Jungen treffen, der sie seit ihrer Ankunft beobachtet... Die Amerikanerin Clay Carmichael hat in ihrem Jugendbuchdebüt ein liebenswertes Figurenensemble mit Ecken und Kanten geschaffen. Es macht Spaß, sich mit dieser frechen, mutigen Mädchenfigur, aus deren Sicht der Großteil der Handlung geschildert wird, zu identifizieren. Bewusst stellt die Autorin der Ich-Erzählerin die Perspektive des streunenden Katers, den Inbegriff eines ungezähmten, freien Wesens, zur Seite und flicht so raffiniert Andeutungen auf ein Familiengeheimnis ein, die die Spannung vorantreiben. Ein empfehlenswertes Jugendbuch, das den Duft der Wildnis atmet und gleichzeitig behutsam vom Vertrauenschöpfen, vom Sich-Einlassen auf den anderen erzählt. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Als Zoë nach dem Tod ihrer Mutter aus der Stadt zu ihrem Onkel, einem Künstler, zieht, zeichnet sich eine kreativ-ländliche Idylle ab. Die melancholischen Tagesberichte über die ruhige, inspirierende Umgebung des Onkels samt Katze und wäldlichem Rückzugsort werden aber rasch von einem fabelhaften Duo unterbrochen. Ein weißes Reh und ein ebenso scheuer menschlicher Gefährte streifen durch den angrenzenden Wald und bringen das beschauliche Stillleben in Bewegung. Die Erzählperspektive, die nah an der selbstbestimmten Erfahrungswelt des 12-jährigen Waisenkindes bleibt, wird von einer auktorial-kommentierenden Stimme ergänzt: Die wilde Katze berichtet von der Beziehung, die sich zwischen dem Mädchen und dem archaisch anmutenden Jungen anbahnt - eine figurative Vereinigung von artifizieller Kultur und unabhängiger Natur. *STUBE*
Manifestation
Titel
Haupttitel
ZOE
Haupttitel
Zoë
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2009
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Carl Hanser
ISBN13
978-3-446-23783-4
ISBN10
3-446-23783-6
Körperschaften
Verlag
Schlagwörter
Datenträgertyp
Band
Listenpreis
0.00 €
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Clay Carmichael
Umfang
255
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2009
Erscheinungsort
München
Verlagsname
Carl Hanser
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Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Susan Kreller; Vielleicht würden sie sich blendend verstehen: die elfjährige Clara aus Alison McGhees Roman "Winterschwester" und die wenig ältere Zoë aus Clay Carmichaels Jugendbuch. Denn beide Mädchen tragen löchrige Herzen, fühlen sich unverstanden und müssen mit dem steten Gefühl zurechtkommen, dass etwas Essentielles ganz entschieden nicht mehr da ist. So weiß McGhees hinreißend altkluge Protagonistin, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, die aber bei der Geburt - während einer Autopanne im Schneesturm - gestorben ist. Deshalb hasst Clara den Winter, und weil sie dummerweise auch noch selbst so heißt, Clara Winter, achtet sie peinlich genau darauf, dass ihr Nachname kleingeschrieben ausgesprochen wird: winter. Nur nicht so viel Aufhebens um diese entsetzlichste aller Jahreszeiten machen! Weil sich die Mutter weigert, auf Claras Zwillingsschmerz einzugehen, erdenkt und erfühlt das Mädchen Geschichten über sich, die Schwester und überhaupt alle anderen Menschen, die ihr begegnen. Zudem schreibt sie Zusammenfassungen über Bücher, die es gar nicht gibt. Erst als sie im Zuge eines Schulprojekts den alten polnischen Emigranten Georg kennenlernt, denkt und erfindet sie nicht mehr ins Leere: Georg, der in einem Wohnwagen lebt und nicht viel spricht, interessiert sich für das seelenwunde Mädchen und dessen verwegene Geschichten, die teilweise auch sein eigenes Leben betreffen und zu Fiktion werden lassen. Alison McGhee zeichnet diese Freundschaft mit weichem, liebevollem Strich, und sie schenkt ihrer Heldin Clara die Rettung so achtsam und gemächlich dass man sie, als Leser(in) und als Clara, erst spät bemerkt, dann nämlich, als der Retter schon gar nicht mehr anwesend ist. Bemerkenswert ist hier, wie wunderbar die Übersetzerin Birgitt Kollmann die poetische, geradlinige Altklugheit der ProtagonistInnen einzufangen und zu transportieren vermag, und nicht minder hervorzuheben ist, dass Kollmann auch den speziellen Duktus in Clay Carmichaels "Zoë", der von verletzlicher Schnoddrigkeit und Lakonik sowie einem augenzwinkernden Perspektivwechsel geprägt ist, mit Bravour am Leben erhält. Genau wie Clara muss Zoë einen Verlust verkraften. Doch gleichwohl Zoës Mutter gerade an einer Überdosis Tabletten gestorben ist, ist es kein Mensch, um den Zoë weint. Sie trauert um ihre Kindheit, die von der drogensüchtigen, überforderten Mutter, deren wechselnden Liebhabern und dem fehlenden Vater bestimmt war. Nun lebt sie bei ihrem Onkel Henry, dem liebenswert mürrischen Bruder des nie gekannten Vaters, saugt seine raue Sanftheit auf, denkt sich Geschichten aus und findet ihre nie gehabte Unschuld wieder. In ihrem neuen Leben lernt Zoë Menschen kennen, die ihr herzlich zugetan sind, etwa den alten Fred, der Henry im Haushalt hilft, dessen fromme und zugleich fröhlich gotteslästernde Frau und natürlich Henry selbst, der Bildhauer ist und Zoë zum ersten Mal ein Zuhause gibt. Es ist eine wilde, schöne Harmonie, in der Zoë lebt, eine Harmonie, die sogar noch wilder wird, als Zoë im angrenzenden Wald einen verwahrlosten Jungen und dessen weißes Reh trifft. Während das literarische Personal in McGhees "Winterschwester" überschaubar ist, hätte es Carmichaels Roman gut getan, wenn darin ein paar Figuren und dazugehörige Geschichten weniger vorgekommen wären. Dessen ungeachtet ist "Zoë" aber ein hervorragender, mit poetischem Nachdruck erzählter Roman über die Ausweghaftigkeit des Lebens, genau wie Alison McGhees etwas langsameres, aber ebenso feinsinniges und zart humoristisches Jugendbuch. Und vielleicht, eventuell, würden sich Clara und Zoë ja wirklich verstehen. Denn sie teilen das Wissen darum, dass man gerettet werden kann und dass es dafür nicht viel mehr braucht als ein Herzvoll Menschen und ein paar Geschichten, die wahr sein könnten. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Cornelia Gstöttinger; Die ungestüme verwaiste Zoë liebt den Duft der Freiheit - doch manchmal tut es gut, Nähe zuzulassen. (ab 12) (JE) "Wild things" lautet der Titel des 2009 erschienenen Originals - und so ein wildes, eigensinniges Ding ist Zoë, die elfjährige Protagonistin, die früh gelernt hat, allein klarzukommen. Auf die Erwachsenen in ihrem Leben, die psychisch kranke, drogensüchtige Mutter und deren rasch wechselnde Freunde, war ohnehin kein Verlass. Und nun, nach dem Tod der Mutter, soll sie bei Onkel Henry, einem wortkargen, mürrischen Künstler und Eigenbrötler, wohnen. Schneller als ihr lieb ist, merkt Zoë, dass sie ihrem unkonventionellen Onkel gar nicht so unähnlich ist und er doch nicht zu der Spezies der "nutzlosen Erwachsenen" gehört. Mit offenem, neugierigem Blick streift das ungestüme Mädchen durch die neue Umgebung und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Leben zu führen wie die streunende Wildkatze, die sie zu zähmen versucht: wild, frei, unbestimmt und glücklich. Immer wieder zieht es Zoë in den nahe gelegenen Wald, in dem sie eine verlassene Hütte mit wunderschön geschnitzten Holzfiguren entdeckt. Erst viel später wird sie auf den geheimnisvollen Jungen treffen, der sie seit ihrer Ankunft beobachtet... Die Amerikanerin Clay Carmichael hat in ihrem Jugendbuchdebüt ein liebenswertes Figurenensemble mit Ecken und Kanten geschaffen. Es macht Spaß, sich mit dieser frechen, mutigen Mädchenfigur, aus deren Sicht der Großteil der Handlung geschildert wird, zu identifizieren. Bewusst stellt die Autorin der Ich-Erzählerin die Perspektive des streunenden Katers, den Inbegriff eines ungezähmten, freien Wesens, zur Seite und flicht so raffiniert Andeutungen auf ein Familiengeheimnis ein, die die Spannung vorantreiben. Ein empfehlenswertes Jugendbuch, das den Duft der Wildnis atmet und gleichzeitig behutsam vom Vertrauenschöpfen, vom Sich-Einlassen auf den anderen erzählt. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Als Zoë nach dem Tod ihrer Mutter aus der Stadt zu ihrem Onkel, einem Künstler, zieht, zeichnet sich eine kreativ-ländliche Idylle ab. Die melancholischen Tagesberichte über die ruhige, inspirierende Umgebung des Onkels samt Katze und wäldlichem Rückzugsort werden aber rasch von einem fabelhaften Duo unterbrochen. Ein weißes Reh und ein ebenso scheuer menschlicher Gefährte streifen durch den angrenzenden Wald und bringen das beschauliche Stillleben in Bewegung. Die Erzählperspektive, die nah an der selbstbestimmten Erfahrungswelt des 12-jährigen Waisenkindes bleibt, wird von einer auktorial-kommentierenden Stimme ergänzt: Die wilde Katze berichtet von der Beziehung, die sich zwischen dem Mädchen und dem archaisch anmutenden Jungen anbahnt - eine figurative Vereinigung von artifizieller Kultur und unabhängiger Natur. *STUBE*
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